Selbstzweifel? Nein, Danke.

von | Nov. 4, 2022 | Mein gefühlsstarkes Kind | 0 Kommentare

Hast Du auch so an Dir gezweifelt?

Das wurde ich gestern gefragt und ich musste darüber erst einmal nachdenken.

Aber nein, an mir gezweifelt habe ich nicht, was den Umgang mit meinen Kindern anging. Zumindest nicht in den letzten Jahren, denn da war ich schon sehr tief drin im Thema und so gefestigt in meiner Haltung, durch all die Bücher und Fortbildungen und den Austausch mit anderen. Ich dachte höchstens manchmal, mein Kind sei kaputt.

Was nicht heißt, dass ich keine Fehler gemacht habe, oh nein! Vor ein paar Jahren noch konnte man mich nachts öfter mal heulend in der Küche antreffen, weil ich mich für die schlechteste Mutter der Welt hielt. Aber da hatte ich keine Zweifel an mir und meinen Qualitäten, sondern da war ich mir völlig bewusst, dass ich mich total danebenbenommen hatte. Das war einfach Kacke von mir, daran bestand nicht der geringste Zweifel.

 

Ein gefühlsstarkes Kind zu haben, bringt Dich an Deine Grenzen.
Mindestens.

Selbstfürsorge ist die Basis, um da gut durchzukommen.

Leider war mein Leben damals das Gegenteil von selbstfürsorglich. Da war keine Hilfe, keine Unterstützung, keine Ressourcen. Da waren nur Vorwürfe von allen Seiten, weil das Kind nicht funktionierte.
Und da war Scham.
Und Einsamkeit. Und am Ende des Tages und manchmal auch schon nachmittags war da keine Kraft mehr, pädagogisch wertvoll zu reagieren.

Aber wenn es mir gut ging, gut genug, konnte ich all das kompensieren und mein Kind erfolgreich durch seine Gefühlsstürme begleiten. Da war ich ganz bei mir, bei ihm, da konnte ich mein Kind sehen und annehmen in seiner Hilflosigkeit und seiner Überforderung. Da konnte ich ruhig bleiben und Ruhe ausstrahlen. Da war es ganz schnell wieder gut, weil mein Kind bekam, was es brauchte.

Das zu erleben hat nicht nur mein Kind und seine Selbstregulationsfähigkeit gestärkt, sondern auch meine eigene. Wir sind zusammen daran gewachsen.

Ich habe gelernt, auch meine Stressoren herauszufinden und mein eigenes Stresslevel möglichst niedrig zu halten. Meinen Akku rechtzeitig wieder aufzuladen und gut für mich zu sorgen. Auch meine eigenen Bedürfnisse zu ergründen und zu kommunizieren.

Zu heilen.

Ein größeres Geschenk als so ein, als DIESES Kind bekommen zu haben und begleiten zu dürfen, kann es für mich nicht geben.

Das steht ebenso zweifelsfrei fest.

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